Schloss Hellenstein im Sommer. Foto: Oliver Vogel

Erlebnismesse „Make Ostwürttemberg 2023“ – die smarte Stadt der Zukunft schon heute erleben und verstehen

Das interkommunale Smart City Modellprojekt der Städte Aalen und Heidenheim wird auf der diesjährigen Erlebnismesse Make 2023 Ostwürttemberg vertreten sein, die Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juli, auf dem Leibniz-Campus in Heidenheim stattfindet. Im Rahmen der Messe werden unter anderem die smarten Stadtmöbel von C.F. Maier City Solutions vorgestellt, die in Kooperation mit dem Software-Unternehmen Conclurer hergestellt werden. Ein solches Stadtmöbel findet sich heute schon in der Heidenheimer Innenstadt und gibt Einblick in das dazugehörige, von der Agentur Graustich entwickelte Echtzeitdaten-Dashboard. Die Städte Aalen und Heidenheim sowie C.F. Maier City Solutions und Conclurer präsentieren sich auf der Make als Standgemeinschaft.

Das smarte Sitzmöbel in Heidenheim zeigt die Informationen, die mit dem Smart City-Projekt entstehen. Foto: Stadt Heidenheim

Die Städte Aalen und Heidenheim an der Brenz sowie die Unternehmen C.F. Maier City Solutions und Conclurer, werden auf der Mitmachmesse Make Ostwürttemberg 2023 mit einem gemeinsamen Stand vertreten sein, um Lösungen für die Stadt von morgen vorzustellen und anhand eines smarten Stadtmöbelkonzepts erlebbar zu machen. Ganz im Sinne einer Smart City steht der gemeinschaftliche Messeauftritt für die Schaffung und Nutzung von Synergien. Besucher und Besucherinnen der Messe können sich am Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juli, an Stand C7 ein Bild davon machen, was die Zukunft des urbanen Raums bietet.

Synergien erkennen und nutzen

Die Anforderungen an Menschen, Wirtschaft und Kommunen, werden zunehmend komplexer. Die Zeiten, in denen Herausforderungen ausschließlich in einzelnen Wirtschaftsbereichen oder durch eigenständig agierende Akteure gelöst werden können, sind vorbei. Stattdessen braucht es ganzheitliche Konzepte, die verschiedene Bedürfnisse und Kompetenzen miteinander verbinden und so Lösungen zu schaffen, die wechselwirkend ineinandergreifen. Ein Beispiel für ein solches Konzept ist das interkommunale Smart City Modellprojekt der beiden benachbarten Kreisstädte Aalen und Heidenheim in der Region Ostwürttemberg.

Die Kommunen wollen mit dem vom Bund geförderten Pionierprojekte Potenziale der Digitalisierung erschließen und nutzbar machen. Die gemeinsame Smart-City-Strategie zielt dabei auf die kommunalen Innovationsfelder Umweltschutz, Gesundheit, Sicherheit, Bildung, Tourismus, Kultur und Freizeit, Einzelhandel sowie Mobilität und Infrastruktur ab. „Wir wollen Aufgaben des Alltags erleichtern, Informationen schneller zugänglich machen und alle städtischen Entwicklungen mit dem Blick auf mögliche Synergien betrachten, um dadurch die Lebensqualität für alle Bürger und Bürgerinnen weiter zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Wirtschaft zu bewahren“ fasst Stefanie Benz, Projektleiterin Smart City der Stadt Aalen, zusammen. Beispielhaft dafür, wie diese Ziele verfolgt und umgesetzt werden, stehen die smarten Stadtmöbel, die im Oktober 2022 in Aalen und Heidenheim installiert wurden.

Smartes Stadtmobiliar als Knotenpunkte der digitalen Welt

Produzent der Möbel ist C.F. Maier City Solutions, eine Marke der C.F. Maier-Firmengruppe aus Königsbronn, die sich als Zulieferer von Kunststoffkomponenten und Systemen in der Nutzfahrzeugindustrie und als Hersteller in der Umwelt- und Wasserwirtschaft einen Namen gemacht hat. Die Stadtmöbel dienen als Sitz- und Unterstandsmöglichkeit, als Fahrradständer sowie Pflanz- oder Wertstoffbehälter und erfüllen alle Anforderungen an herkömmliches Stadtmobiliar. 

„Smart“ werden die Objekte durch die verbaute Technologie. Dazu zählt neben Solaranlagen zur autonomen Stromversorgung, WiFi-Hotspots oder Ladestationen für Handys auch die verbauten Sensoren, mit denen sich umfangreiche Umgebungsdaten erfassen und verarbeiten lassen. Beispielsweise geben sie Aufschluss über CO2-, Feinstaub- oder Lärm-Belastung oder liefern Informationen zu Bodenfeuchte, Baumvitalität sowie Besucher- und Verkehrsströmen. Verantwortlich für diesen Aspekt zeigt sich das Unternehmen Conclurer aus Heidenheim, das Software-Lösungen für Digitalisierungsprozesse anbietet und von C.F. Maier City Solutions als Kompetenzpartner gewonnen werden konnte. 

„Verknüpft und interpretiert man die gewonnenen Daten richtig, kann man daraus wertvolle Prognosen bilden. Ein Beispiel dafür wäre eine Routenplanung der Abfallwirtschaft, die automatisch auf Basis der Container-Füllstände erstellt und angepasst wird. Eine weitere Möglichkeit ist ein Warnsystem für Glatteis, das Bodenfrost vorhersagt, noch bevor er entsteht“, erklärt Marvin Scharle, Geschäftsführer bei Conclurer. 

Der Werkstoff GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff), eignet sich durch seine große Designfreiheit bestens für die Gestaltung der Möbelstücke. Darüber hinaus ist er resistent gegenüber Umwelteinflüssen und gleichzeitig durchlässig für Funksignale der Sensoren und der Frequenzen für LTE- und 5G-Anwendungen. Dadurch lässt sich 5G-Infrastruktur im Stadtmöbel integrieren und damit eine optimale Netzabdeckung für zukunftsgerichtete Mobilitätskonzepte, wie beispielsweise autonomes Fahren, sicherstellen.

Maximilian Maier, CEO der C.F. Maier Firmengruppe, zu den Motivationen des Projekts: „C.F. Maier City Solutions kann neben den bereits entwickelten Modellen, auch kundenspezifische Designs umsetzen. Wir möchten aber nicht nur die schöne Hülle liefern, sondern Kommunen komplette Systeme, inklusive Sensorik und deren Vernetzung, anbieten. Städte wie Aalen oder Heidenheim geben uns den nötigen Impuls hinsichtlich des Bedarfs. Experten wie Conclurer helfen uns dabei, diesem gerecht zu werden.“ 

Kein Kompromiss beim Datenschutz

Ein für alle beteiligten Parteien wichtiges Thema ist der Datenschutz. Obwohl möglichst viele Echtzeitwerte aus verschiedenen Quellen bezogen werden sollen, um dadurch genaue Statistiken und Prognosen zu liefern, wird die Erhebung von personenbezogenen Daten kategorisch ausgeschlossen. 

„Die hohen Anforderungen der DSGVO sind für uns maßgebend und verbindlich“, erklärt Pia Dudel, Smart City-Beauftragte der Stadt Heidenheim. „Die Sensorik ist vollkommen datenschutzkonform. Die Aufzeichnung der optischen Sensoren wird beispielsweise direkt auf dem Gerät verarbeitet. Übertragen werden lediglich anonymisierte Daten.“

Visualisiert werden die Werte als Dashboard –­­­­­ einer digitalen Benutzeroberfläche, auf der beispielsweise Parkplatzbelegung und -Verfügbarkeit, Verkehrsaufkommen, Pegelstände von Flüssen oder Bodenfeuchte in Echtzeit dargestellt werden. In Heidenheim ist dieses als Monitor direkt am Stadtmöbelstück, einer überdachten Sitzbank, angebracht und online unter staging.dashboard.heidenheim.de abrufbar. In Aalen lassen sich die Werte ebenfalls über ein Online-Dashboard, unter aalen-dashboard.de, auslesen. Die Implementierung und Visualisierung der Sensorik war Teil eines Pilotprojekts, das Conclurer aus Heidenheim, die Agentur Graustich aus Heidenheim und die Smart Makers aus Karlsruhe für die beiden Modellkommunen umgesetzt haben. Das Sitzmöbel von C.F. Maier City Solutions bildet heute den zentralen Anlaufpunkt für Smart City-Interessierte und dient als Herzstück und Ausgangspunkt des Sensoriktestfeldes.

Was erwartet die Besucherinnen und Besucher?

Damit Besucherinnen und Besucher der Make Ostwürttemberg 2023 das Konzept live erleben können, wird das Stadtmobiliar als Exponat auf der Messe ausgestellt. Echtzeitdaten, die durch verschiedene Umweltsensoren gesammelt werden, geben auf einem Dashboard Auskunft über Bodenfeuchte, Personenfrequenz und vielem mehr. 

Vertreter von Aalen, Heidenheim, C.F. Maier City Solutions und Conclurer stehen Besucherinnen und Besuchern Rede und Antwort und geben aus der jeweiligen Perspektive Auskunft über Smart City Konzepte und deren Umsetzung. 

Die Standgemeinschaft freut sich am Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juli, während der Make Ostwürttemberg 2023 auf dem Leibniz Campus in Heidenheim über zahlreiche Besucherinnen und Besucher und deren Fragen. 

(Erstellt am 17. Juli 2023)

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