Schloss Hellenstein im Sommer. Foto: Oliver Vogel

Sternekoch Widmann veredelt, was in der Tonne landen würde - zugunsten eines neuen Autos für die Heidenheimer Tafel

In Heidenheim wollen alle Organisationen, die sich dem Thema "Nachhaltigkeit / Lebensmittelverschwendung" verschrieben haben, enger kooperieren.

verschiedene Gemüsesorten
Benefizessen zugunsten der Tafel Heidenheim. Flyer: Edelmann Group

Mithilfe eines Auftakt-Events anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Heidenheimer Tafel wollen sie mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion klar machen, welche Verschwendung von Nahrungsmitteln wir uns in Deutschland noch erlauben. Der Erlös eines innovativen Benefiz-Essens fließt in ein neues Auto für den Tafelladen. Am Donnerstag, 17. Oktober, wird auf dem Areal der DHBW in der Heidenheimer Marienstraße 20, ab 12 Uhr zu einer einmaligen Mittagspause geladen.

In einem Landkreis der Größe Heidenheims landen pro Jahr etwa 10.000 Tonnen Lebensmittel im Müll. Oft sind das genießbare Produkte, die bedenkenlos verzehrt werden können und lediglich aufgrund rechtlicher Vorgaben oder kleineren Schönheitsfehlern aussortiert werden. Die Heidenheimer Tafel leistet hier über ihren sozialen Auftrag hinaus einen enormen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Was man mit Lebensmitteln, die eigentlich in der Tonne landen würden, zaubern kann, diesen Beweis tritt Sternekoch Andreas Widmann aus dem Ursprung in Zang an. 300 Portionen entstehen aus Lebensmitteln, die die Organisation foodsharing.de am Vortag des Events in verschiedenen Betrieben retten wird. Unterstützung bekommt Widmann von Studierenden der DHBW, Azubis der Firma Edelmann, Ehrenamtlichen der Tafel und Foodsavern der Organisation foodsharing.de

Markus Mengemann, Regionalleiter der Caritas Ost-Württemberg: „Ich bin überwältig, über die große Unterstützung, die wir für dieses Event bekommen. Ein neues Auto für die Tafel kostet uns als Eigenanteil 65.000 Euro. Mercedes und Lidl unterstützen diese Arbeit bereits großzügig, aber dennoch können wir die dringend notwendige Anschaffung nicht mit Bordmitteln stemmen.“

Dr. Frank Hornung CEO der Edelmann Group: „Als Unternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft und Umwelt. Deshalb unterstützen wir dieses Projekt aus voller Überzeugung. Gemeinsam können wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten und gleichzeitig die Heidenheimer Tafel bei ihrer wertvollen Arbeit unterstützen."

Auch Prof. Dr.-Ing. Norbert Schinko, Nachhaltigkeitsbeauftragter an der DHBW- Heidenheim, war sofort begeistert von der Idee und treibt das Vorhaben zusammen mit der lokalen Nachhaltigkeitsreferentin Naomi Raja Boean an der Heidenheimer Hochschule voran: „Wir sind gerne Gastgeberin für das Event. Das Thema Nachhaltigkeit hat an der DHBW Heidenheim eine hohe Priorität. Als akademische Ausbilderin können wir als Hochschule Nachhaltigkeit neu und intensiv gestalten. Wir erreichen täglich eine Vielzahl junger Menschen, um sie bezüglich der wichtigen Thematik zu sensibilisieren. Zudem wollen wir mit dem Event auch Menschen außerhalb der Hochschule erreichen. Wir freuen uns schon sehr darauf.“

Christine Ulrich, Botschafterin von Foodsharing.de für den Bezirk Heidenheim: „100 Foodsaver sind in Heidenheim aktiv. Jährlich retten wir zwischen 40 und 50 Tonnen Lebensmitteln – immer nachrangig zur Tafel. Wir unterstützen gerne bei diesem Event.“

Andreas Widmann, Sternekoch mit schwäbischem Unternehmergeist: „Für uns ist es selbstverständlich, sich mit diesen Themen rund um Ernährung und Foodwaste zu beschäftigen – das gehört für mich zur Verantwortung als Koch und ist Teil unserer täglichen Arbeit. Wir wollen kreativen Anstoß geben, was man alles mit einfach Mitteln erreichen kann, um weniger Lebensmittel zu verschwenden.“

Anschubfinanzierung für kleinere Honorar- und Sachkosten für das Auftakt-Event kommt vom Land Baden-Württemberg. Mit Unterstützung der Stadt Heidenheim konnte erfolgreich ein Antrag bei der Allianz für Beteiligung gestellt werden. Alle Beteiligten sind pro bono aktiv.

Die Firma Getränke Maier aus Schnaitheim versorgt alle Gäste mit einem Mineralwasser der Marke „Viva con Aqua“ und leistet damit doppelt Gutes. Zum einen ist für die richtige Begleitung zum Essen gesorgt, zum anderen setzt sich der Hersteller „Viva con Agua“ weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene ein.

Landrat Peter Polta: „Dieses Projekt verbindet den Gedanken der Nachhaltigkeit mit dem des vernetzten Zusammenarbeitens. Aktionen wie diese machen einmal mehr deutlich, mit welch großartigem Engagement die Menschen im Landkreis unsere Gesellschaft bereichern.“

Langfristige Ideen gibt es in der Steuerungsgruppe schon jetzt: Etablierung eines Mittagstisches für Tafel-Kunden, Bildung im Thema Ernährung, Engagement-Potenziale bei Studierenden heben, etc. Wenn man einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln betrachtet, werden vier Themen wichtig: Versorgung und Verteilung, Bildung, Begegnung und Gesundheit.

In Zukunft können sich weitere Organisationen vorstellen einen aktiven Beitrag zu leisten. Das „Haus der Familie“ steht mit einer exzellenten Lehrküche und jeder Menge hauswirtschaftlichem Wissen bereit, die ökumenische Vesperkirche sieht auch einen Bedarf über die Wochen im Januar hinaus.

(Erstellt am 19. September 2024)

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