Umbau des Elmar-Doch-Hauses für eine gastronomische Nutzung
Der Gemeinderat der Stadt Heidenheim hat in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag, 28. Januar, mit großer Mehrheit für eine gastronomische Nutzung des Elmar-Doch-Hauses gestimmt.
Die Verwaltung hat nun den Auftrag, die erforderlichen Planungsleistungen für die Umbauarbeiten des Gebäudes für eine gastronomische Nutzung auszuschreiben und zu vergeben. Des Weiteren wird eine Entwurfsplanung mit Kostenberechnung erstellt, die dem Gemeinderat zum Baubeschluss vorgelegt wird. „Dieses historische Gebäude samt neuem Platz für Begegnungen wird die Innenstadt deutlich aufwerten und einen attraktiven und sicheren Veranstaltungsort mitten im Stadtzentrum entstehen lassen“, sagt Oberbürgermeister Michael Salomo.
Nach einem europaweiten Verfahren hat der Gemeinderat beschlossen, mit der Café Extrablatt Vermietungs GmbH einen Pachtvertag abzuschließen. Die Entscheidung des Gemeinderates ist ein wichtiger Schritt, die Fußgängerzone um ein weiteres gastronomisches Angebot zu ergänzen, die Innenstadt attraktiver zu gestalten und eine breite Zielgruppe anzusprechen. Das Elmar-Doch-Haus ist bestens dafür geeignet, denn es befindet sich zentraler Lage durch seine Nähe zum Einkaufszentrum „Schloss Arkaden“, zum Wochenmarkt und zu den großen Arbeitgebern in Innenstadtnähe. Der Platz neben dem Elmar-Doch-Haus, welcher als Veranstaltungsort direkt beim Handel und nicht parallel in der Grabenstraße entsteht, wird das Stadtbild bereichern. Von dort aus wird das historische Gebäude mit der Silhouette von Schloss Hellenstein im Hintergrund einzigartig wirken.
Die Stadt Heidenheim hatte im März 2020 einen Prozess zur Umgestaltung der Innenstadt aufgelegt. Dabei wurde die Bürgerschaft gefragt, wo sie Potenziale für eine lebenswertere Innenstadt sieht. Der Prozess endete mit dem Ergebnis des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs im Mai 2022 und lieferte die Grundlage für die Umsetzung. In vollem Gange ist bereits die energetische Sanierung des Rathauses mit über 35 Millionen Euro. Nach der energetischen Sanierung sollen künftig 50% Energie eingespart werden. Das Rathausquartier mit dem Michael-Rogowski-Platz wird stellenweise entsiegelt und begrünt, in der Grabenstraße wird das Konzept „Schwammstadt“ realisiert, um in Hitzephasen für Kühlung und Schatten zu sorgen und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Vor Ort aufgenommenes Regenwasser wird lokal gespeichert, anstatt es sofort in die Kanalisation abzuleiten. 5,1 Millionen Euro werden in die Versiegelung der Tiefgarage und 8,5 Millionen Euro in den Belag im Rathausumfeld investiert.
Die bisherige Planung für den Umbau des Elmar-Doch-Hauses mit Ziel einer Nutzung durch die Stadtverwaltung wird nicht fortgesetzt. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens soll ein Pachtvertrag abgeschlossen werden, um die Planungen für den Umbau des Gebäudes mit einer neuen Nutzung als Gastronomie wieder aufzunehmen. Vergaberechtlich ist eine Weiterbeauftragung der bestehenden Verträge für Architekten- und Fachplanung aufgrund der wesentlichen Änderung des Gesamtcharakters durch die Nutzungsänderung nicht möglich. Daher werden die bisherigen Verträge gekündigt und die Planungsleistungen neu ausgeschrieben.
Die Gesamtinvestition in die Innenstadt mit Rathaussanierung, Platzumgestaltungen, Umgestaltung Grabenstraße und Fußgängerzone mit erforderlicher Sanierung der zum Teil 100-jährigen Kanäle beträgt voraussichtlich über 83 Millionen Euro.
Die Stadt investiert als gesamte Planungskosten für die Entwurfsplanung bis zum vorgesehenen Baubeschluss für den Umbau Elmar-Doch-Haus circa 550.000 Euro. Die Gesamtsumme für den Umbau des Gebäudes mit Ziel der Nutzung als Gastronomie wird derzeit auf 10,6 Millionen Euro geschätzt. Die Kosten sind bereits im Haushaltsplan 2025 vorgesehen. Der Abbruch des Café Sonnleitner wurde ebenfalls beschlossen. Hier soll ein Platz in der Innenstadt geschaffen werden, der vor dem historischen Rathausgebäude mit dem Blick auf das Wahrzeichen unserer Stadt, „Schloss Hellenstein“, geprägt werden soll. Auf diesem Platz können attraktive Veranstaltungen und Außengastronomie sicher stattfinden. Im Gegensatz dazu liegt der Eugen-Jaekle-Platz an der viel befahrenen zweispurigen Bundesstraße mit viel Lärm und Schmutz, aber auch mit einem Sicherheitsrisiko. Das ist eine einmalige Chance für Heidenheim, die unbedingt genutzt werden soll.