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Verteilung von Jodtabletten

Vorbereitungen in Bezug auf atomare Strahlung (radioaktives Jod) bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk oder ähnlichen Szenarien

Wenn bei einem kerntechnischen Unfall radioaktives Jod freigesetzt wird, so kann dies durch Einatmen im Körper aufgenommen und in der Schilddrüse gespeichert werden. Die Jodtabletten verhindern durch eine Sättigung der Schilddrüse mit "gesundem Jod" eine weitere Einlagerung von radioaktivem Jod.

Die Katastrophenschutzbehörden bevorraten Jodtabletten für jede Bürgerinn und jeden Bürger bis zum Alter von 45 Jahren. Die erforderliche Einnahmemenge ist abhängig vom Alter und vom Gesundheitszustand. Für Personen über 45 Jahre wird keine Einnahme empfohlen.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz weist mit Blick auf die Ereignisse in der Ukraine daraufhin, dass im Fall der Fälle wegen der großen Distanz zwischen Deutschland und der Ukraine eine Einnahme von Jodtabletten in Deutschland nicht erforderlich sei. Auch wird dringend von einer selbständigen Einnahme von Jodtabletten abgeraten. Eine Selbstmedikation - sprich Jodtabletten, die nicht vom Katastrophenschutz ausgegeben worden sind - berge erhebliche gesundheitliche Risiken, habe aber derzeit keinerlei Nutzen. 

Im Katastrophenfall gilt: Eine einmalige Einnahme ist ausreichend. Die Tabletten dafür werden dann an die Bevölkerung an den dafür vorgesehenen Verteilstellen ausgegeben.

FAQ

Wer und wann bekommt man Jodtabletten?

Alle Einwohner der Stadt Heidenheim bis einschließlich 45. Lebensjahr. Im Falle eines Reaktorunfalls eines Atomkraftwerks oder ähnlichem Vorfall.

Wo bekomme ich Jodtabletten?

Für die Stadt Heidenheim wurden 8 Ausgabestellen definiert, die innerhalb von 30 Minuten fußläufig erreicht werden können. Der Zeitpunkt ab wann die Tabletten abgeholt werden können, wird durch die Katastrophenschutzbehörde bekannt gegeben.

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Wie sind die Jodtabletten einzunehmen?

Die Jodtabletten können in der angegebenen Menge mit einem Schluck Wasser geschluckt werden. Um die Einnahme bei Kindern zu vereinfachen, kann die angegebene Dosis in einem Getränk aufgelöst werden. Diese entstandene Lösung sollte sofort getrunken werden, da sie nicht länger haltbar ist.

Wann sind die Jodtabletten einzunehmen?

Damit die Jodblockade optimal funktioniert, sollte den Mitteilungen und Empfehlungen der Katastrophenschutzbehörden unbedingt Folge geleistet werden.

Der richtige Zeitpunkt der Einnahme der Jodtabletten ist Grundvoraussetzung dafür, dass die Jodblockade funktioniert. Nimmt man die Jodtabletten zu spät ein, dann kann radioaktives Jod zuvor von der Schilddrüse aufgenommen werden. Nimmt man die Jodtabletten zu früh ein, dann ist das zugeführte nicht-radioaktive Jod schon wieder ganz oder teilweise abgebaut.

Dosierung

Bis 1 Monat

Kinder bis zu einem Alter von einem Monat sollen nach Aufforderung durch die Katastrophenschutzbehörde eine Dosis von 16,25 Milligramm (mg) Kaliumiodid zu sich nehmen. Dies entspricht einem Viertel einer Tablette.

Über 1 Monat bis 3 Jahre

Säuglinge und Kleinkinder im Alter zwischen einem Monat und drei Jahren sollen eine Dosis von 32,5 Milligramm (mg) Kaliumiodid zu sich nehmen. Dies entspricht einer halben Tablette.

Über 3 bis 12 Jahre

Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren sollen 65 (Milligramm) mg Kaliumiodid einnehmen. Dies entspricht einer ganzen Jodtablette.

Über 12 bis 45 Jahre

Die Bevölkerungsgruppe der 13- bis 45-Jährigen soll zum Schutz vor radioaktivem Jod zwei Jodtabletten bzw. eine Dosis von 130 Milligramm (mg) Kaliumiodid einnehmen.

Schwangere und Stillende

Schwangere und Stillende sollen unabhängig vom Lebensalter zwei Jodtabletten mit einer Dosierung von insgesamt 130 Milligramm (mg) Kaliumiodid einnehmen. Schwangeren wird außerdem geraten, ihren Arzt über die Einnahme der Jodtabletten zu verständigen. Er wird daraufhin die Schilddrüsenvorsorgeuntersuchung des Neugeborenen besonders im Auge behalten.

Kontakt

Stadtverwaltung Heidenheim
Grabenstraße 15
89522 Heidenheim an der Brenz
Fax (0 73 21) 3 27-10 11