Vier neue Stolpersteine in Heidenheim verlegt
Bereits zum 4. Mal wird mit der Aktion an Menschen erinnert, die zur NS-Zeit verfolgt oder ermordet wurden.
Liebmann und Frida Vollweiler, 1875 und 1884 geboren, flohen beide aus Heidenheim im Jahr 1939 in die USA; Frida Lanksweirt, geboren 1880, von den Nationalsozialisten am 29. Oktober 1940 ermordet; sie und Frederike Gatter, die nach einem Unfall viele Jahre in Heilanstalten lebte, wurden unter dem nationalsozialistischen Regime Opfer des staatlichen Euthanasie-Programms.
Auf Initiative der früheren Heidenheimer Stadträte Gerhard Oberlader und Rudi Neidlein sowie des Heidenheimer Autors Heiner Jestrabek erfolgte am heutigen Freitag zum vierten Mal nach 2006, 2013 und 2018 die Verlegung von vier neuen Stolpersteinen, die an Liebmann und Frida Vollweiler, Frida Lanksweirt und Frederike Gatter erinnern. „Mit den Stolpersteinen setzen wir auch ein Zeichen für Demokratie und gegen das Vergessen der Menschen, denen zur Zeit des Nationalsozialismus Unrecht widerfuhr oder die ermordet wurden. Das motiviert mich und deshalb gibt es diese vierte Stolpersteinverlegung in Heidenheim“, sagt Gerhard Oberlader.
Zuvor hatte Oberbürgermeister Michael Salomo zur Verlegung an der heutigen Theodor-Heuss-Straße, wo einst Frederike Gatter lebte, begrüßt. Er mahnte mit Blick auf das Treffen von Rechtsextremisten Ende 2023 und deren Deportations-Pläne, dass unser heutiges Grundgesetz bewusst die Würde des Menschen hervorhebe aufgrund der deutschen Geschichte und die Grundwerte unseres heutigen friedlichen und demokratischen Zusammenlebens verteidigt werden müssten. „Ein Weg, uns gegenseitig genau dessen zu vergewissern, ist in unsere Geschichte zu blicken und an unsere Mitmenschen zu erinnern, die Unrecht erlitten haben, Demütigung und Deportation erdulden mussten oder ermordet worden sind.“
Schülerinnen und Schüler des Schillergymnasiums, des Werkgymnasiums und die christliche Pfadfinderschaft begleiteten die Verlegung an der Theodor-Heuss-Straße (an der Graffiti-Wand), der Schlossstraße (Höhe Eingang Parkhaus) und an der Wilhelmstraße 11 ebenso wie Stadträtinnen und Stadträte und Bürgerinnen und Bürger.