Volkstrauertag: Gedenkstunde für die Opfer von Krieg und Gewalt
Zum Gedenken an die Opfer von Gewalt, Krieg und Vertreibung hat am Volkstrauertag unter anderem eine öffentliche Gedenkstunde auf dem Totenberg-Friedhof in Heidenheim stattgefunden.
Der stille Feiertag erinnert dabei nicht nur an unermessliches Leid, das zwei Weltkriege hervorgebracht haben, sondern auch an die schrecklichen Geschehnisse, die sich in der heutigen Zeit in den Kriegs- und Krisenregionen der Welt zeigen.
Der Heidenheimer Landtagsabgeordnete Andreas Stoch (SPD) mahnte in seiner Gedenkrede, den Volkstrauertag wörtlich zu nehmen, damit die Gesellschaft nicht verlernt, sich zu erinnern, zu trauern. Traurig zu sein bedeute zugleich, sich zu besinnen statt mit Wut und im Affekt zu reagieren. „Trauer kostet Zeit, innezuhalten; sie kostet die Gelegenheit, als erster zu kommentieren, die schnellste Antwort zu haben. Trauer verleiht uns Kraft und sie schafft Einsicht, sie macht uns als Gesellschaft besser. Wer trauert, reagiert nicht schneller, aber vielleicht überlegter. Trauer hilft gegen Wut und Hass.“ Für Oberbürgermeister Michael Salomo heißt der Volkstrauertag auch das Mahnen und das Erinnern daran, dass bewaffnete Konflikte und Kriege stets Leid unter allen Beteiligten verursachen. „Das Leid, das in Kriegen entsteht, unterscheidet nicht zwischen Nationalitäten, zwischen Familienmitgliedern, Freunden und Nachbarn, es trifft alle Beteiligten.“ Landrat Peter Polta ergänzt: „Der Blick auf die Ukraine und andere Krisenherde auf der Welt zeigt schmerzhaft, dass Krieg kein Phänomen der Vergangenheit ist. Es gilt sich daher immer wieder vor Augen zu führen, wie bedeutend es ist, sich konsequent für Frieden einzusetzen und gegen Gewalt und Hass zu positionieren.“
Rosemarie Hilka, Vorsitzende des Sozialverbands VdK, Ortsgruppe Heidenheim, erinnerte in ihrer Ansprache ebenfalls an den Krieg gegen die Ukraine, an den Krieg in Nahost, an die 117 Millionen Menschen, die gemäß UN-Flüchtlingshilfswerk Ende 2023 auf der Flucht vor Gewalt waren. „Wir sind heute zusammengekommen und gedenken unserer Toten und wissen, dass wir alle Verantwortung für den Frieden in unserem Land tragen.“ Pfarrerin Anne-Kathrin Kapp-Kleineidam von der Evangelischen Kirchengemeinde Schnaitheim las im Anschluss aus dem Matthäus-Evangelium. Schülerinnen und Schüler des Schiller-Gymnasium beteiligten sich mit einem Beitrag an der Gedenkstunde.
Im Anschluss an die Gedenkfeier wurden in Namen des Landkreises, der Stadt Heidenheim, der Reservistenkameradschaft Heidenheim – vertreten durch Rüdiger Scholz - sowie dem Sozialverband Vdk Heidenheim Kränze niedergelegt. Ein Doppelquartett des Oratoriumchors unter Leitung von Ulrike Blessing sowie das Städtische Blasorchester unter Leitung von Jürgen Degeler umrahmten die Gedenkfeier musikalisch.
Parallel zur Veranstaltung auf dem Totenberg fanden Gottesdienste und teils Kranzniederlegungen auch in Schnaitheim, Mergelstetten, Großkuchen und Oggenhausen statt.